Mit 21 hab ich meine Heimat Vorarlberg verlassen. Seit dem hab ich nirgends mehr nach Heimat gesucht, und finde sie immer dort wo ich bin – in mir. Wirklich zu Hause fühle ich mich wenn mich Musik berührt. Sie begegnet mir überall.
Der Fluß der Donau, das Rauschen der Wellen, die das Meer so nahe bringen, die Vögelsymphonie in der Au, der Wind im Schilfrohr, die Geräusche der Stadt haben etwas Beruhigendes und etwas Wildes zugleich – viele Menschen auf wenig Raum – und jeder quasi im Mittelpunkt – jeder Mitten in seinem Leben – völlige Relativierung – alles ist Musik – aus der Stille tauchen Melodien … auf … ich nehm sie und webe sie weiter …
Beim Lesen höre ich Musik die ich manchmal direkt auf Klavier übertrage – manche Gespräche hinterlassen Stimmungen – Musik die ich höre – und doch nicht immer hörbar machen mag.
Die geliebte Wäscherei meiner Großmutter ist zu einem inneren Heimatort geworden – dort war ich wirklich zu Hause- meine Großmutter war eine begnadete Geschichtenerzählerin. Viele Stunden hab ich ihr zugehört. Wenn es ganz still ist, hör ich ihre Stimme in mir – webe daraus feine Klänge die mich durch die Stürme des Alltags tragen – innen ganz zart …
In diese Waschküche zieh ich mich gerne zurück – das Wäschewaschen – ein Transformationsprozess – der mir seit meiner Kindheit Geborgenheit bedeutet.
Mein Leben, das Leben meiner Ahninnen – das Leben meiner Kinder – ich bin in der Mitte – webe aus dem Vergangenen im Hier und Jetzt von einer Gegenwart zur nächsten – bis die Gegenwart allmählich zur Vergangenheit wird. Immer hinein in das Zukünftige – dass die Gegenwart zieht – in eine bestimmte Richtung.
Ein Irrsinn ist es zu glauben – man könne die Vergangenheit hinter sich lassen – sie wirkt in uns, ob wir wollen oder nicht – es braucht Mut sich im Hier und Jetzt dafür zu öffnen – ohne von ihr gefangen zu werden – mit dem Blick – der Ausrichtung nach vor …
„Wohin gehen wir? Immer nach Hause.“ – heißt das – immer dorthin wo wir zu Hause erleben – in uns – wo kommen Menschen her, wohin gehen sie? Wo ist dieses zu Hause? Mitten in uns ist sich jeder selber der nächste – und dort mitten drin ist das zu Hause – Oder trägt jeder in sich das ganze Universum durch das wir mit allem verbunden sind?
Die Zukunft – ein Miteinander in Verbundheit. Eine Gesellschaft die auf Fürsorge und einem Miteinander aufbaut, anstatt ständig an den Trennungen festzuhalten. Das was verbindet in den Mittelpunkt zu stellen. Die Menschheit ein großer Organismus der jeden Einzelnen in seiner Einzigartigkeit braucht und sein lässt. Auch wenn sich so viele grad völlig Wahnsinnig gebärden – es ist eine Zeit der Not – und die Not bringt die Wende – das ist notwendig – denn so kann es für uns Menschen nicht weiter gehn – das ist völlig klar.
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