Sammlung

Christine Lavant hab ich zum ersten Mal in Innsbruck gelesen – ihre Handschrift gesehen – ein Buch nach dem anderen gelesen – wunderschöne Ausgaben – ich hab sie alle in meiner Sammlung. Letze Woche durfte ich ein Konzert spielen im Literaturhaus am Inn. Was für ein besonderes Erlebnis.

Was viele gar nicht mehr wissen – die Lavantforschung begann in Innsbruck und wurde durch den verkauften Nachlass nach Kärnten verlagert. Bedauernswerterweise mussten die vielen wunderbaren Ausgaben die im Otto Müller Verlag erschienen sind,  von der Öffentlichkeit verschwinden-  und somit leider auch die Forschungsarbeiten der beiden Lavantexpertinnen Dr. Annette Steinsiek und Dr. Ursula A. Schneider des Forschungsinstituts Brenner Archiv – Leider wurden sie gehindert die geplante Gesamtausgabe der Briefe zu veröffentlichen.

Ich werde die Liebesbriefe, die jetzt gerade erschienen sind, nicht lesen- nein danke – sie sind aus dem Zusammenhang gerissen und waren niemals für die Öffentlichkeit gedacht. “ Ich bin maßlos in allem“ scheint mir auch nicht gerade ein angemessener Titel für „Biographisches“ über Lavant zu sein. Bzw. kann ich mir nicht vorstellen, dass Lavant damit einverstanden wäre.  Christine Lavant war eine begnadete Briefeschreiberin – es gibt sehr sehr viele Briefe von ihr – und ihr Ton lässt die Persönlichkeit erahnen – die Liebesbriefe an Werner Berg sind ein kleiner und sehr spezieller Ausschnitt aus ihrem gesamten Briefeuniversum. – Der kommentierte Gesamtbriefwechsel fehlt mir in meiner Sammlung, und wäre aus wissenschaftlicher Sicht absolut wichtig.

Wer sich einlesen mag, dem empfehle das Buch:
„Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben“  herausgegeben von Armin Wigotschnig – dem Neffen von Christine Lavant.  Darin gibt es den wunderbaren Aufsatz „Die Stille als Eingang des Geistigen“  – Teile  dieses Textes sind eingewoben in meinen Song – Tänzer auf dem Album Herzhandteller.

Übrigens sind in allen meinen 4 Lavantalben  – jedes ist limitiert mit gezählten 500 Stück – Gedichte von Christine Lavant abgedruckt – vielen Dank an den Wallsteinverlag für die Erlaubnis.