26.7.2025
Was für ein schöner Sommer – es regnet – der Garten erholt sich wunderbar nach dem Hochwasser, die Rosen blühen, ich spiele viel Klavier, komponiere weiterhin und sammle Songs zusammen aus meinem riesigen Songpool. Es entstehen gleich 3 neue „Programme“ – besser gesagt Sammlungen. Programm – das Wort mag ich nicht … ich habe kein Programm, kein Konzept – ich fange immer wieder von neuem an – immer wieder dort, als ich mich entschieden habe, Musik mein Leben gestalten zu lassen – sie führt mich seit meiner Jugend durchs Leben. Ich entdecke immer wieder neues und erlebe sie immer wieder neu. Was für ein Glück Musik schreiben zu dürfen – den Schöpfungsprozess immer wieder zu erleben- wie aus dem Nichts, aus einer Ahnung, aus einem Gefühl, einem undefinierbaren Zustand allmählich Form entsteht – wie sich Akkorde zusammenfinden, Melodien gefühlt aus dem Nichts – aus der Stille – Gestalt annehmen und sich ausweiten, in mir und um mich herum.
Da freu ich mich natürlich umso mehr, dass dennoch immer wieder CDs bestellt werden, auch aus der Schweiz und aus Deutschland.
Von Social halte ich sehr viel, von media eher wenig – fühle noch keine Resonanz mit Instragram etc. mir geht das einfach zu schnell – weiß gar nicht wo anfangen – und viel zu viel Information für mich – wenn ich Zeit hab, dann lese ich doch lieber in Büchern und treffe Menschen – face to face!
Für mich ist die unsichtbare Welt genauso bedeutend wie die sichtbare – drum stört es mich überhaupt nicht unsichtbar zu sein – mich in kleinen Kreisen zu bewegen.
auch wenn wir aktuell nicht wissen, wie es weitergeht mit uns auf der Welt und mit dem Veröffentlichen von Songs …
wir nehmen weiter auf ..
Und nach wie vor – keine Lust auf Spotify – noch immer keine Ahnung wie im großen Netz einen Platz finden.
Mit 21 hab ich meine Heimat Vorarlberg verlassen. Seit dem hab ich nirgends mehr nach Heimat gesucht, und finde sie immer dort wo ich bin – in mir. Wirklich zu Hause fühle ich mich wenn mich Musik berührt. Sie begegnet mir überall.
Der Fluß der Donau, das Rauschen der Wellen, die das Meer so nahe bringen, die Vögelsymphonie in der Au, der Wind im Schilfrohr, die Geräusche der Stadt haben etwas Beruhigendes und etwas Wildes zugleich – viele Menschen auf wenig Raum – und jeder quasi im Mittelpunkt – jeder Mitten in seinem Leben – völlige Relativierung – alles ist Musik – aus der Stille tauchen Melodien … auf … ich nehm sie und webe sie weiter …
Beim Lesen höre ich Musik die ich manchmal direkt auf Klavier übertrage – manche Gespräche hinterlassen Stimmungen – Musik die ich höre – und doch nicht immer hörbar machen mag.
Die geliebte Wäscherei meiner Großmutter ist zu einem inneren Heimatort geworden – dort war ich wirklich zu Hause- meine Großmutter war eine begnadete Geschichtenerzählerin. Viele Stunden hab ich ihr zugehört. Wenn es ganz still ist, hör ich ihre Stimme in mir – webe daraus feine Klänge die mich durch die Stürme des Alltags tragen – innen ganz zart …
In diese Waschküche zieh ich mich gerne zurück – das Wäschewaschen – ein Transformationsprozess – der mir seit meiner Kindheit Geborgenheit bedeutet.
Mein Leben, das Leben meiner Ahninnen – das Leben meiner Kinder – ich bin in der Mitte – webe aus dem Vergangenen im Hier und Jetzt von einer Gegenwart zur nächsten – bis die Gegenwart allmählich zur Vergangenheit wird. Immer hinein in das Zukünftige – dass die Gegenwart zieht – in eine bestimmte Richtung.
Ein Irrsinn ist es zu glauben – man könne die Vergangenheit hinter sich lassen – sie wirkt in uns, ob wir wollen oder nicht – es braucht Mut sich im Hier und Jetzt dafür zu öffnen – ohne von ihr gefangen zu werden – mit dem Blick – der Ausrichtung nach vor …
„Wohin gehen wir? Immer nach Hause.“ – heißt das – immer dorthin wo wir zu Hause erleben – in uns – wo kommen Menschen her, wohin gehen sie? Wo ist dieses zu Hause? Mitten in uns ist sich jeder selber der nächste – und dort mitten drin ist das zu Hause – Oder trägt jeder in sich das ganze Universum durch das wir mit allem verbunden sind?
Die Zukunft – ein Miteinander in Verbundheit. Eine Gesellschaft die auf Fürsorge und einem Miteinander aufbaut, anstatt ständig an den Trennungen festzuhalten. Das was verbindet in den Mittelpunkt zu stellen. Die Menschheit ein großer Organismus der jeden Einzelnen in seiner Einzigartigkeit braucht und sein lässt. Auch wenn sich so viele grad völlig Wahnsinnig gebärden – es ist eine Zeit der Not – und die Not bringt die Wende – das ist notwendig – denn so kann es für uns Menschen nicht weiter gehn – das ist völlig klar.
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© Gillard Robin
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